Intermediale Installation mit Projektionen von Thomas Freiler
and als Radioarbeit für das ORF Kunstradio
Auftragsarbeit des Offenen Kulturhaus Linz und Ö1 Kunstradios
"Obduktion" setzt sich mit der Frage nach der materiellen (auch verwertbaren) und akustischen Wesensart des toten menschlichen Körpers auseinander: "Da ist nichts mehr, nur ein Stück leblose Materie", formuliert Elisabeth Schimana ihre Erfahrung, die sie im Obduktionssaal eines Spitals beim Beobachten der Vorgänge am Seziertisch machte. Sie nahm dabei die Geräusche auf, die beim Sezieren entstehen, sowie andere Neben-und Hintergrundtöne, die die Atmosphäre des Geschehens und des Ortes prägen. Die Bearbeitungsmethode des Originaltonmaterials gleicht dabei dem Seziervorgang: der leblose Körper wird in seine Einzelteile zerlegt, die Organe aus ihren Kreisläufen isoliert, sodaß jeder dieser Bestandteile als eigenständiges Objekt betrachtet werden kann; diesem Prinzip gemäß löst die Künstlerin bestimmte akustische Phänomene aus der Gesamtheit der Tonaufzeichnungen. Im Stück sind sie als abgeschlossene, vom übrigen Tonmaterial abgetrennte Geräusch-und Klangsequenzen zu hören: Wasserrauschen, Knochenbrechen, Knochensägen, Stimmen...Texte werden verlesen, die sich auf den Tod beziehen.
Elisabeth Schimana: "Der Tod hinterläßt keinen Klang, allein die Lebenden schaffen die akustische Situation am Seziertisch, in die der Leichnam eingebettet ist".
Thoman Freiler: “Man könnte meinen, die hier präsentierten Fotos seien vom Zeitpunkt her zu spät aufgenommen, um noch die Individualität eines Menschen zu zeigen. Aber die Obduktion ist das letzte Porträt und in einer Intensität, die am lebenden Menschen nicht durchführbar ist”
25 01 - 11 02 1996
Offenes Kulturhaus Linz kuratiert von Andrea Sodomka
25 01 1996
Ö1 Kunstradio
1996/97 als Musik zu Angelo*Soliman
Tanz*Hotel
08 07 2000
t-u-b-e, München
01 09 2000
Wiretap 6.09 V2, Rotterdam
17 09 - 09 10 2005
FLUSS, Wolkersdorf
01 02 2006 - 07 02 2007
Fumus Fugiens Smart Procet Space, Amsterdam
08 10 2016
BIMESP 2016 | PANAROMA/UNESP, Sao Paulo
credits
Thomas Freiler
Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Wien, Diplom an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Seit 1985 Arbeiten, Projekte, Ausstellungen und Auszeichnungen im Bereich künstlerischer Fotografie, Veröffentlichungen und Vorlesungen, Lehraufträge und Lehrtätigkeiten an künstlerischen Hochschulen und Universitäten
Ab 2006 Leitung des Labors für Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien.
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