Das Stück nimmt Bezug auf eine Textstelle aus Platons „Staat“ 616Bff. Zentrales Thema bildet die Sphärenharmonie, welche man in eine Planetentonleiter übersetzen kann. Seit der Antike wurden von verschiedenen Gelehrten die unterschiedlichsten Tonleitern dafür angegeben. Die in der Komposition verwendete Tonleiter bezieht sich auf Marius Schneider, welcher in seinem Aufsatz „Die musikalischen Grundlagen der Sphärenharmonie“ , eine auf der indischen Mythologie aufbauende Obertonreihe, mit dem Grundton "des" angibt.
Die sich daraus ergebende Skala wird in der Komposition von den „Sirenen“, in Anlehnung an den Platontext, gesungen, wobei jeder Tonhöhe ein bestimmter Vokal zugeordnet wird. Die „drei Schicksalsgöttinen“ singen verschiedene Patterns symbolhaft für die Vergangenheit, die Zukunft und die Gegenwart. Die Planeten werden durch pulsierende Geräusche, erzeugt mit dem Roland Stecksynthesizer, hörbar gemacht. Die zeitliche Abfolge der Planetenklänge ergibt sich aus den Umlaufzeiten der Planeten.
Das Stück hat drei Ebenen:
Das Zuspielband (Vierkanal): Planetenklänge mit gesungenem Vokal, Vokalpatterns für die Vergangenheit und die Zukunft
Die Videoinstallation (9 Monitore): Visualisierung der Planetenklänge
Die Performance mit dem Planetophon und der Stimme (Gegenwart): Das Planetophon besteht aus neun kupfernen Halbkugeln, deren Durchmesser sich proportional zu jenen der Planeten verhält und während der Aufführung, ebenso wie die Stimme, improvisatorisch eingesetzt wird.
13 04 1989 Acustica 89, Planetarium, Wien
Sirenen 99
Stimme: Renate Burtscher
Text: Elfriede Czurda
19 03 1999 Hörgänge, Konzerthaus Wien